Fehlsichtigkeit bei Kindern

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Was ist eine Fehlsichtigkeit?

Fehlsichtigkeit oder Ametropie bedeutet, dass das Auge das Licht nicht richtig auf die Netzhaut fokussieren kann. Dadurch erscheinen Objekte in unterschiedlichen Entfernungen unscharf und/oder verzerrt. Es gibt verschiedene Arten von Fehlsichtigkeiten, darunter Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie), Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) und Ungleichsichtigkeit (Anisometropie).

Kurzsichtigkeit (Myopie)

Kurzsichtigkeit, auch bekannt als Myopie, ist eine häufige Form der Fehlsichtigkeit, bei der nahe Objekte klar gesehen werden können, während weit entfernte Objekte unscharf erscheinen. Menschen mit Kurzsichtigkeit können Schwierigkeiten haben, Strassenschilder zu lesen, Gesichter in der Ferne zu erkennen oder am Unterricht teilzunehmen, wenn sie auf eine Tafel schauen. Die Korrektur von Kurzsichtigkeit im Kindesalter erfolgt in der Regel durch Brillen. Regelmässige Augenuntersuchungen sind wichtig, um die Stärke der Kurzsichtigkeit zu überwachen und sicherzustellen, dass die Sehkraft bestmöglich korrigiert ist. Sollte die Myopie innert kurzer Zeit stark zunehmen, stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, um die Myopie zu stabilisieren.

Kurzsichtigkeit
Normalsichtigkeit

Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Eine weitere Form von Fehlsichtigkeit ist die Hyperopie, auch bekannt als Weitsichtigkeit. Dabei erscheinen nahe Objekte unscharf, während weit entfernte Objekte grundsätzlich klar gesehen werden. Menschen mit Hyperopie können Schwierigkeiten haben, beim Lesen oder bei anderen Tätigkeiten, die eine Nahsicht erfordern, scharf zu sehen. Bei Kindern ist es jedoch so, dass sie, anders als bei Kurzsichtigkeit, einen gewissen Teil der Weitsichtigkeit selbst durch Anstrengung korrigieren können. Dies kann allerdings bei längeren Aktivitäten zu Kopfschmerzen und/oder müden, angestrengten Augen führen. In diesem Fall kann eine Entlastungsbrille helfen, welche je nach Stärke der Korrektur ganztags oder nur teilweise bei Naharbeiten und in der Schule getragen wird.

Weitsichtigkeit
Normalsichtigkeit

Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)

Hornhautverkrümmung, auch als Astigmatismus bekannt, ist eine weitere Form von Fehlsichtigkeit, bei der die Hornhaut oder Linse des Auges unregelmässig geformt ist, was zu einer verzerrten Sicht führt. Personen mit Astigmatismus sehen oft sowohl in der Nähe als auch in der Ferne unscharf und können auch Doppelbilder oder Schatten wahrnehmen. Astigmatismus kann auch gemeinsam mit Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit auftreten. Die Korrektur erfolgt ebenfalls durch Brillen.

Hornhautverkrümmung
Normalsichtigkeit

Ungleichsichtigkeit (Anisometropie)

Anisometropie bezieht sich auf eine Ungleichheit der Fehlsichtigkeit zwischen den beiden Augen. Das bedeutet, dass das eine Auge eine andere Fehlsichtigkeit hat als das andere. Diese Ungleichheit kann sowohl bei Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit als auch bei Astigmatismus auftreten. In einigen Fällen kann sogar ein Auge kurzsichtig und das andere weitsichtig sein. Um diese Ungleichheit auszugleichen und eine klare Sicht für beide Augen zu gewährleisten, ist es wichtig, eine Anisometropie so schnell wie möglich zu korrigieren. Auch dies geschieht in der Regel durch die Verwendung von Brillen. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung einer Anisometropie ist entscheidend, um mögliche Sehprobleme wie eine Schwachsichtigkeit zu vermeiden und die bestmögliche Sehkraft auf beiden Augen zu erreichen.

Wie kommt es zu einer Fehlsichtigkeit?

Die Ursachen für Fehlsichtigkeit sind vielfältig. Die Anatomie des Auges spielt dabei eine entscheidende Rolle: Ein zu langes Auge führt oft zu Kurzsichtigkeit, während ein zu kurzes Auge zu Weitsichtigkeit führen kann. Unregelmässigkeiten in der Form der Hornhaut oder Linse können Astigmatismus verursachen. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle: Kinder von Eltern mit Fehlsichtigkeit haben ein höheres Risiko, ebenfalls betroffen zu sein. Darüber hinaus kann Fehlsichtigkeit mit dem Wachstum zusammenhängen und die Sehentwicklung beeinflussen.
Regelmässige Augenuntersuchungen sind daher von grosser Bedeutung, um Fehlsichtigkeiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Je früher die Fehlsichtigkeit behoben wird, desto besser ist es für die Entwicklung der Kinderaugen und das Erlernen des Sehens.

Wie wird eine Fehlsichtigkeit diagnostiziert?

Die Akkommodation ist die Fähigkeit unserer Augen, Objekte in verschiedenen Entfernungen klar zu sehen. Diese Fähigkeit nimmt im Laufe des Lebens ab und führt zur Alterssichtigkeit. Es wird schwieriger, sich auf nahe Objekte zu fokussieren, da die Akkommodation nachlässt. Deshalb benötigen viele ältere Menschen eine Lesebrille, um weiterhin Naharbeiten erledigen zu können.

Bei Kindern ist die Akkommodationsfähigkeit noch ausgeprägt vorhanden, was oft zu falschen Ergebnissen bei der Feststellung der Fehlsichtigkeit führen kann. Um die richtige Fehlsichtigkeit zu bestimmen, wird die Akkommodation mit speziellen Augentropfen ausgeschaltet. Dadurch kann die Sicht, besonders in der Nähe, für einige Stunden verschwommen sein. Dies ermöglicht jedoch einerseits den Orthoptisten, die genaue Fehlsichtigkeit zu messen und so die korrekte Brille zu verschreiben, und andererseits den Augenärzten, den Augenhintergrund (Netzhaut, Sehnerv etc.) gründlich zu untersuchen und mögliche organische Defekte auszuschliessen.

Wie wird eine Fehlsichtigkeit behandelt?

Eine Fehlsichtigkeit kann auf verschiedene Weisen behandelt werden. Allerdings ist im Kindesalter die Korrektur durch eine Brille die erste Wahl. Kontaktlinsen können je nach Umständen und Alter des Kindes nach Rücksprache mit den Orthoptisten und Ärzten verwendet werden. Da sich die Fehlsichtigkeit mit dem Wachstum ändern kann, kommt eine refraktive Chirurgie, bei der eine stabile Fehlsichtigkeit eine Voraussetzung darstellt, im Kindesalter nicht in Frage.

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